Kultur31. Mai 2024

Am 3. Juni im Théâtre National du Luxembourg

Franz Kafka: Lesung mit Corinna Harfouch

Am 3. Juni 1924 ist Franz Kafka an Tuberkulose mit nur 40 Jahren in einem Sa­na­torium in Kierling bei Kloster­neuburg gestorben.

Er war einer der bedeutendsten Vertreter der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. Seine Werke – darunter die drei Romanfragmente »Der Prozess«, »Das Schloss« und »Der Verschollene« sowie zahlreiche Erzählungen wie »Die Verwandlung« – gehören zum Kanon der Weltliteratur.

Kafkas Werke wurden zum größeren Teil erst nach seinem Tod und gegen seine letztwillige Verfügung von Max Brod veröffentlicht, einem engen Freund und Vertrauten, den Kafka zu seinem Nachlassverwalter bestimmt hatte.

Kafkas Schilderungen unergründlich bedrohlicher, absurder Situationen haben zur Bildung des auch im außerliterarischen Kontext verwendeten Adjektivs kafkaesk geführt.

Tagsüber arbeitete Kafka als Versicherungsbeamte, nachts saß er an seinem Schreibtisch. Dieses kräftezehrende Doppelleben führte Kafka über viele Jahre hinweg bis zu seiner krankheitsbedingten Pensionierung. Er »bestehe aus Literatur«, schreibt er 1913 in einem der zahllosen Briefe an seine erste Lebensgefährtin Felice Bauer nach Berlin: Schreiben ist seine Art, zu existieren – entfalten kann er sich nur in der Sprache.

Aus Anlass des 100. Todestags lädt das Théâtre National du Luxembourg (TNL) zu einer Lesung mit Corinna Harfouch ein. Die Schauspielerin, die neben ihren Theater- und Filmrollen auch für ihre meisterhaften Lesungen bekannt ist, hat für das TNL einen neuen spannungsreichen Abend mit Kafka-Texten entwickelt.

Die Lesung öffnet Zugänge zu diversen Aspekten von Kafkas Schaffen und dessen Nachleben. Ausgewählte Zitate aus Briefen und Tagebüchern geben kurze Blicke in Kafkas Innenwelt frei und ausgewählte Passagen seiner wichtigsten Texte umkreisen Antworten auf Fragen zum Leben und Tod. Musikalisch begleitet wird Corinna Harfouch dabei von Hannes Gwisdek.

Eine Produktion vom Théâtre National du Luxembourg in Zusammenarbeit mit dem Institut Pierre Werner und dem Kasemattentheater.

Montag, 3. Juni, 20 Uhr. Preis: 20 Euro, ermäßigt acht Euro. TNL, 194 Route de Longwy, Merl.