Luxemburg27. September 2024

Andrang beim Papstbesuch

Sicherheit und Frieden für alle schaffen

von KP

Nach dem Empfang mit militärischen Ehren auf dem Flughafen wurde Papst Franziskus – standesgemäß im Fiat 500 – zum großherzoglichen Palast gefahren, wo er zunächst ein Gespräch hinter verschlossenen Türen mit Großherzog Henri und Premier Luc Frieden führte.

Ein erster Höhepunkt war das »Familienfoto« mit der großherzoglichen Familie, die auch Geschenke an den Pontifex überreichte. Dieser kam auch in den Genuss, sich die goldene Rose der Großherzogin anschauen zu dürfen.

Kurz nach Mittag ging die Reise weiter zum »Cercle Cité«. Die vielen Menschen, die sehnsüchtig darauf gewartet hatten, den Papst live zu erleben, sollten hier allerdings nicht auf ihre Kosten kommen. Wegen heftigen Regens konnten sie den Papst lediglich hinter der Fensterscheibe des Fiat erblicken.

Im Cercle Cité sprach Premierminister Luc Frieden die »Trennung von Kirche und Staat« an, die von den Bürgern gut angenommen worden sei. Religionen seien allerdings auch wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, besonders bezogen auf die »Werte«, die sowohl in Luxemburg als auch in der Europäischen Union hochgehalten werden müssten. »Viele Länder auf der Welt stehen im Widerspruch zu diesen Werten und die Politiker sollten sich für Demokratie, Frieden, Menschenrechte und das internationale Recht einsetzen«, erklärte der Premier.

Alles für den Frieden

Papst Franziskus, der Italienisch sprach, wies eingangs darauf hin, dass auch Luxemburg schwere Zeiten erlebt habe und sich dennoch unermüdlich für den Frieden in der Welt eingesetzt habe. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte auch einige paar wenige Worte für die aktuellen Themen des Landes übrig.

So sagte er, dass zwar die Tore Luxemburgs weit offen stünden, Diskriminierung aber weiterhin eine große Gefahr für ein friedliches Zusammenleben darstelle. »Man darf niemanden marginalisieren«, erklärte der Papst, der mit keiner Silbe auf den Caritas-Skandal einging. Was ihm aber wichtig schien, sind die recht »schwachen« Geburtenzahlen. Wer ihm das in die Rede geschrieben hat, ist nicht bekannt, es schien allerdings die meisten Gäste im Cercle Cité zu amüsieren.

Anlässlich seines Aufenthalts beklagte der Papst zudem das Entstehen neuer »Gräben und Feindschaften« in Europa. »In der Tat ist es dringend erforderlich, dass diejenigen, die mit einer besonderen Autorität ausgestattet sind, mit Ausdauer und Geduld ehrliche Verhandlungen zur Lösung von Konflikten führen, mit der Bereitschaft, ehrliche Kompromisse zu finden«, sagte er.

Dies müssten Kompromisse sein, »die nichts gefährden und stattdessen Sicherheit und Frieden für alle schaffen können«.