Schwindende Kaufkraft und hohe Preise
Finanzprobleme zwingen Franzosen zum Verzicht beim Essen
Eine steigende Zahl von Menschen in Frankreich muß sich bei Ausgaben für Essen und Gesundheit einschränken und lebt mit einem überzogenen Konto. Laut dem am Mittwoch vorgelegten jährlichen Armutsbarometer des Instituts Ipsos für die Hilfsorganisation »Secours populaire« sind 32 Prozent der Menschen nicht immer in der Lage, ausreichend und gesunde Lebensmittel für drei tägliche Mahlzeiten einzukaufen. Am häufigsten schränkten sich Menschen beim Fleischkonsum ein. 72 Prozent gaben an, zumindest gelegentlich Fleisch wegzulassen. 43 Prozent essen nicht mehr stets täglich Obst und Gemüse.
Les Restos du Coeur stellten im Juni 2023 fest, daß die Zahl derjenigen Menschen, die mit Lebensmitteln der Hilfsorganisation über die Runden kommen müssen, innerhalb eines Jahres um 22 Prozent angestiegen ist. Bei einer eigenen Umfrage der Restos unter den Bedürftigen sagten 17 Prozent, daß sie am Vortag nur eine einzige Mahlzeit zu sich genommen hatten.
Angesichts von Inflation und steigenden Preisen hat sich laut der Ipsos-Umfrage die finanzielle Lage der Menschen in Frankreich verschlechtert. 53 Prozent gaben an, kein Geld mehr zurücklegen zu können und bei 18 Prozent ist das Konto im Minus, 3 Prozent mehr als im Vorjahr. 45 Prozent der Beteiligten sagten, zumindest punktuell Ausgaben für ihre medizinische Versorgung nicht mehr begleichen zu können, 6 Prozent als noch vor einem Jahr.
Für das Armutsbarometer befragte Ipsos telefonisch 996 Menschen, die einen repräsentativen Durchschnitt der Bevölkerung ab 16 Jahren darstellen. Die Befragung fand am 17. und 18. Juni 2023 statt.