Kaleidoskop13. September 2024

USA und Rußland: Sojus-Raumschiff zur ISS geflogen

von dpa/ZLV

Baikonur – Ein Sojus-Raumschiff mit zwei russische Kosmonauten und einem US-amerikanischen Astronauten an Bord ist am Mittwochabend nach nur drei Stunden, zehn Minuten an der Internationalen Raumstation (ISS) angekommen. Der Start der Trägerrakete vom russischen Kosmodrom Baikonur in der kasachischen Steppe wurde von der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos live übertragen.

»Der Flug verläuft normal«, sagte der Roskosmos-Kommentator kurz nach dem Start von »Sojus MS-26« um 18.23 Uhr, um 21.32 Uhr (jeweils MESZ) meldete Roskosmos bereits ein erfolgreiches Andocken. An Bord des Raumschiffs, das 202 Tage im Weltall bleiben soll, befanden sich die Kosmonauten Alexej Owtschinin und Iwan Wagner sowie der NASA-Astronaut Donald Pettit. Die Raumfahrt ist einer der wenigen Bereiche, in denen die USA und Rußland trotz des Ukraine-Kriegs noch zusammenarbeiten. Die NASA läßt ihre Astronauten immer wieder mit russischen Raumschiffen zur ISS befördern.

Roskosmos-Direktor Juri Borissow sprach sich am späten Mittwochabend für eine Verlängerung der vorerst bis 2025 geltenden Vereinbarung mit den USA zu den gemeinsamen Raumflügen aus. Das sei wichtig für eine verläßliche Arbeit der ISS. Zugleich bot Borissow der NASA Hilfe an, weil Astronauten nicht wie geplant mit dem Privatraumschiff »Starliner« zur Erde zurückkehren konnten. Auch die USA hätten Rußland in der Vergangenheit geholfen, so der Roskosmos-Direktor.

An Bord der ISS sind weiter die NASA-Astronautin Suni Williams und ihr Kollege Barry Wilmore, deren Reise nicht nach Plan verlaufen ist. Zwar kehrte ihr »Starliner« am Samstag zur Erde zurück. Ein Rückflug der beiden mit dem Pannenraumschiff sah die NASA aber als zu unsicher an. Nun sollen sie acht Monate im Weltall verbringen – statt, wie geplant, acht Tage. Rußland könnte aber eine Rückkehr in einem Sojus-Raumschiff ermöglichen.

Neben diesen nun fünf sind weitere sieben Raumfahrer an Bord der ISS. Mit den fünf Russen und sieben US-Amerikanern liegt die Besatzung jetzt deutlich über der Sollstärke.