Kaleidoskop04. Juli 2024

Drehbuchautor Robert Towne ist tot

von dpa/ZLV

Los Angeles – Robert Towne, einer der gefragtesten Drehbuchautoren Hollywoods, ist tot. Der Kalifornier, der die Vorlagen für Filme wie »Chinatown«, »Tequila Sunrise« oder »Mission: Impossible« lieferte, sei am Montag »friedlich im Beisein seiner Familie gestorben«, teilte seine Sprecherin Carri McClure mit. Er wurde 89 Jahre alt.

Als sein berühmtestes Werk gilt das Drehbuch für den Kriminalfilm »Chinatown« (1974) um Macht, Korruption und Affären im Los Angeles der 30er Jahre. Roman Polanski führte Regie, Jack Nicholson und Faye Dunaway waren die Hauptdarsteller. Der Film holte elf Oscar-Nominierungen, doch als einziger der Nominierten gewann Towne die Trophäe für das Original-Drehbuch.

Towne schrieb mehrere Drehbücher für Filme mit Tom Cruise, darunter »Days of Thunder«, »The Firm« und »Mission: Impossible«. Auch mit Warren Beatty (»Shampoo«, »Heaven Can Wait«) und Jack Nicholson arbeite er mehrmals zusammen. Towne wurde auch angeheuert, um Drehbüchern den letzten Schliff zu geben, zum Beispiel bei der Produktion von Filmklassikern wie »Bonnie and Clyde« und »The Godfather«.

Der Autor trat ebenfalls als Regisseur hinter die Kamera. 1988 drehte er mit Mel Gibson, Michelle Pfeiffer und Kurt Russell den Actionstreifen »Tequila Sunrise«. Für das Einwandererdrama »Ask the Dust« holte er 2006 Stars wie Salma Hayek, Colin Farrell und Donald Sutherland vor die Kamera.

Neben dem Oscar-Gewinn mit »Chinatown« hatte Towne drei weitere Oscar-Chancen mit den Drehbüchern für »The Last Detail«, »Shampoo« und für »Greystoke: The Legend of Tarzan, Lord of the Apes«. Towne hatte mehrere Jahre an dem Skript für die Tarzankomödie geschrieben, sich dann aber mit den Produzenten überworfen. Er zog seinen Autorennamen zurück und gab im Abspann des Films stattdessen den Namen seines Hundes »P.H. Vazak« ein. Unter diesem Pseudonym war er 1985 auch im Oscar-Rennen. Der Preis ging am Ende an das Drehbuch für die US-amerikanische Mozart-Biografie »Amadeus«.