Trotz 10 Jahren Lohnstillstand:
Direktion von Cebi verweigert den 650 Beschäftigten jegliche Lohnerhöhung
Bei Cebi, dem in Steinsel angesiedelten Hersteller von elektromechanischen Bauteilen für die Automobil- und Haushaltsgerätebranche, stehen die Zeichen auf Sturm.
Der Grund: In Verhandlungen mit dem OGBL und dem LCGB hatte die Direktion für die Dauer einer dreijährigen kollektivvertraglichen Abmachung einer Lohnerhöhung von 20 Euro brutto im Monat für das erste Jahr, weiteren 20 Euro für das zweite Jahr und zusätzliche 20 Euro für das dritte Jahr zugestimmt, doch nach einem Direktionswechsel wurde die Erhöhung plötzlich davon abhängig gemacht, dass innerhalb von 12 Monaten (von Juli bis Juli) lediglich eine Indextranche erfallen und der Mindestlohn nicht erhöht werde.
Für OGBL-Zentralsekretär Patrick Freichel ist das ein klares Zeichen dafür, dass das Unternehmen, das von einem Luxemburger Kapitalisten geführt wird, eine Lohnerhöhung unter allen Umständen verhindern will. Hinzu kommt, dass Cebi die Beschäftigten auch beim Urlaubsgeld veräppeln will.
Der Rückzieher des Unternehmens ist umso skandalöser, als die Löhne der knapp 650 Beschäftigten seit zehn Jahren nicht mehr erhöht wurden, und bei Cebi fast 400 Frauen beschäftigt sind, die für den Mindestlohn arbeiten und hart an der Armutsgrenze leben. Deren Lebensgrundlage wird sich angesichts der gegenwärtigen hohen Inflation und ohne angemessene Lohnerhöhung weiter verschlechtern – im Gegensatz zum Unternehmen, das volle Auftragsbücher hat und es gewohnt ist, hohe Profite zu machen.
Zusammen mit der Personaldelegation haben OGBL und LCGB die Beschäftigten nun für den 15., 16. und 17. Juni zu Belegschaftsversammlungen eingeladen, um darüber zu beraten, wie auf diese Provokation zu reagieren sein wird, und welche Initiativen notwendig sein werden, um eine angemessene Lohnerhöhung durchzusetzen.