Kaleidoskop28. Juni 2024

Borneos Elefanten stark gefährdet: Nur noch 1.000 in freier Wildbahn

dpa/ZLV

Gland – Der Raubbau des Menschen an der Natur zerstört den Lebensraum von Borneos Elefanten. Es gebe nur noch 1.000 Exemplare in freier Wildbahn, berichtete die Internationale Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) am Donnerstag im Schweizer Gland bei Genf. Sie hat die Borneo-Zwergelefanten (Elephas maximus borneensis) erstmals als eigenständige Unterart des Asiatischen Elefanten untersucht und auf der Roten Liste der bedrohten Arten als stark gefährdet eingestuft. Die Tiere leben im Norden Borneos in Gebieten Malaysias und Indonesiens.

Der Lebensraum der Elefanten wurde erst durch Waldrodungen, dann durch den Bau von Siedlungen sowie das Anlegen von Plantagen und Bergwerken zerstört. Wenn die Tiere auf der Suche nach Nahrung auf Felder oder in Siedlungen liefen, würden sie oft getötet.

Der illegale Handel mit Kakteen und der Klimawandel bedrohten auch viele Kakteengewächse aus der Gruppe der Copiapoa, berichtete die IUCN weiter. Mittlerweile seien 82 Prozent der Kakteenarten vom Aussterben bedroht. 2013 seien es erst 55 Prozent gewesen. Copiapoa-Spezies sind für dichte Polster aus hunderten Einzelpflanzen bekannt und kommen in Chile vor.

Auf Gran Canaria stünden die Gran-Canaria-Rieseneidechse (Gallotia stehlini) und der Gestreifte Kanarenskink (Chalcides sexlineatus) unter Druck, hieß es auch. Bedroht würden sie von der Kalifornischen Kettennatter (Lampropeltis californiae), die vor rund 25 Jahren auf der Insel eingeschleppt wurde. Die Bestände der beiden heimischen Echsenarten seien seit 2014 um mehr als die Hälfte geschrumpft.

Auf Ibiza wiederum bedroht die invasive Hufeisennatter (Hemorrhois hippocrepis) das Überleben der Pityusen-Eidechse (Podarcis pityusensis), die jetzt als stark gefährdet eingestuft ist. Ihre Zahl hat sich der IUCN zufolge seit 2010 halbiert.

Die Internationale Union zur Bewahrung der Natur stuft Arten in sieben Kategorien ein – von nicht gefährdet bis ausgestorben. Insgesamt sind auf der Roten Liste nun mehr als 163.000 Tier- und Pflanzenarten erfaßt. Vom Aussterben bedroht sind 45.000 Arten. Die Gran-Canaria-Rieseneidechse ist jetzt auf Stufe 5, der Gestreifte Kanarenskink auf Stufe 4.