Ausland30. April 2024

Portugal ehrt Kämpfer gegen Faschismus

Museum des Widerstands und der Freiheit eingeweiht

von PCP/ZLV

Tausende Menschen nahmen am Samstag an der Einweihung des Nationalen Museums des Widerstands und der Freiheit in der Festung von Peniche teil.

Sie kamen aus allen Teilen des Landes, um der Verwirklichung eines Ziels und eines Traums beizuwohnen, der vor 50 Jahren bekräftigt wurde, als die Forderung nach der Umwandlung der Festung von Peniche in ein Museum des antifaschistischen Widerstands erhoben wurde, sobald alle politischen Gefangenen freigelassen werden. An jenem 27. April 1974, als die Gefangenen in der Festung forderten »entweder kommen alle frei oder keiner«, nahm diese Idee Gestalt an, und gemeinsam forderten Gefangene, Familien, Anwälte, Mitglieder der Nationalen Kommission zur Entlassung der politischen Gefangenen, die Bewegung der Streitkräfte (MFA), die Portugiesische Kommunistische Partei (PCP) und die große Mobilisierung für die Freilassung der Gefangenen ihren Wunsch zum Ausdruck brachten, das Fort in ein Museum umzuwandeln.

Während der faschistischen Salazar-Diktatur wurden in der Festung politische Gefangene festgehalten. Peniche als Gefängnis für politische Gefangene wurde vor allem bekannt, nachdem es dem späteren Generalsekretär der Portugiesischen Kommunistischen Partei Álvaro Cunhal und anderen seiner Genossen gelang, bei der berühmten »Flucht von Peniche« am 3. Januar 1960 aus der Festung zu entkommen.

Das nun eingeweihte Museum jetzt ist endlich ein Ort der Bewahrung des kollektiven Gedächtnisses unseres Volkes und seiner jüngsten Vergangenheit, betonte die PCP. Das Museum, das von den aufeinanderfolgenden Regierungen mit dem Versuch, die Geschichte auszulöschen, aufgeschoben wurde, ist ein großer Sieg für den antifaschistischen Widerstand und die Demokratie.

Obwohl die Festung einige Jahre lang besetzt war, bis der Stadtrat von Peniche – unter dem Vorsitz der CDU – zusammen mit dem Verband der antifaschistischen Widerstandskämpfer (URAP) begann, einige Gefängnisräume zu restaurieren, damit sie besichtigt werden können, gab die PS-Regierung am 28. September 2016 bekannt, daß sie die Festung von Peniche in das »Revive«-Programm einbezieht, mit dem Ziel, sie Privatpersonen für Hotelzwecke zu überlassen.

Der URAP mobilisierte eine breite Bewegung von Demokraten, Antifaschisten, ehemaligen politischen Gefangenen und ihrer Familien und übergab der Regierung eine öffentliche Petition konfrontiert mit mehr als 10.000 Unterschriften. Die PCP wandte sich ihrerseits ebenfalls gegen die Entscheidung und forderte die Einrichtung eines Museums.

Der große Aufschrei und der energische Protest zwangen die Regierung zum Einlenken. Am 10. November 2016 nahm die Regierung die Festung Peniche aus dem »Revive«-Programm, setzte eine Beratungsgruppe ein und ordnete am 27. April 2017 die Ausarbeitung eines Plans zur Restaurierung der Festung und zur Einrichtung eines Nationalmuseums an, das dem Kampf für Freiheit und Demokratie gewidmet ist.

Die Einweihung der Festung als Museum ist nach Ansicht der PCP mehr als eine nostalgische Übung, sondern »ein Sieg, der gefeiert werden muß, und ein starkes Zeichen dafür, daß es sich lohnt, dafür zu kämpfen«.