Luxemburg11. Juni 2024

ADR übernimmt einen EU-Sitz von DP

CSV wieder stärkste Partei. LSAP mit Zugewinn. Grüne behaupten ein Mandat knapp. Charles Goerens trotz Verlusten Erstgewählter

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Nach einer weiteren Verbesserung ist die ADR mit ihrem rechten Spitzenkandidaten Fernand Kartheiser in den kommenden fünf Jahren erstmals im EU-Parlament vertreten. Die DP, der es 2019 noch gelungen war, die CSV zu überholen, hat nicht nur die Spitzenposition, sondern auch einen ihrer beiden Sitze eingebüßt. Bei der CSV bleibt es trotz eines leichten Zugewinns bei zwei Mandaten in Straßburg. Während es trotz eines deutlichen Zugewinns bei einem Sitz für die LSAP bleibt, konnten die Grünen ihren Sitz nur knapp verteidigen.

Mit 86.132 Stimmen bleibt DP-Spitzenkandidat Charles Goerens Erstgewählter und Mitglied des EU-Parlaments. Platz zwei belegt mit 79.804 Stimmen Christophe Hansen von der CSV, auch er behält sein Mandat. Marc Angel von der LSAP kam am Sonntag auf 69.648 Stimmen (Platz 3). Er übernimmt den EU-Sitz von Nicolas Schmit, der als EU-weiter Kandidat der Sozialdemokraten nicht mehr in Luxemburg auf dem Wahlzettel stand. Den zweiten Sitz der CSV behält Isabel Wiseler-Lima, 58.307 Stimmen für sie bedeuten Platz 4. Für Déi Gréng bleibt Tilly Metz in Straßburg, die 43.828 für sie abgegebenen Stimmen bedeuten aber nur Platz 10. ADR-Mann Kartheiser erhielt 37.684 Stimmen und kam auf Platz 15.

Insgesamt kam die CSV auf 22,91 Prozent aller abgegebenen Stimmen, was eine Verbesserung um 1,81 Prozentpunkte bedeutet. Die LSAP, die ihren zweiten Sitz im EU-Parlament vor mittlerweile zwei Jahrzehnten verloren hat, verbesserte sich um 9,53 Punkte auf 21,72 Prozent. Damit überholten auch die Sozialdemokraten die DP, die mit minus 3,15 Punkten noch auf 18,29 Prozent kam. Déi Gréng, die beim letzten Urnengang auf einer »Fridays for Future«-Welle ritten und sich große Hoffnung auf einen zweiten EU-Sitz machten, verloren 7,15 Prozentpunkte und kamen dieses Mal nur noch auf 11,76 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Von den Parteien, die bei der Verteilung der sechs luxemburgischen EU-Sitze leer ausgingen, schnitten diesmal die Piraten mit 4,92 Prozent am besten ab, obwohl sie im Vergleich zur letzten EU-Wahl 2,78 Punkte verloren haben. Für Déi Lénk, die schon 2019 fast einen Prozentpunkt verloren hat, ging es nochmals um 1,68 Punkte bergab auf nun 3,15 Prozent. Bei ihrem zweiten Anlauf halbierte die EU-Jubelpartei Volt ihr Ergebnis auf 1,04 Prozent. Mit seiner Partei Fokus kam Frank Engel, der von 2009 bis 2019 für die CSV im EU-Parlament saß, auf 1,6 Prozent. Die KPL büßte 0,17 Punkte ein und kam auf 0,97 Prozent. Es folgen die selbsternannte Oppositionsbewegung Mir d’Vollek mit 0,85 Prozent, Déi Konservativ mit nahezu unveränderten 0,58 Prozent sowie auf dem letzten Platz Zesummen – d’Bréck mit 0,45 Prozent.

Trotz der formal auch bei Wahlen zum EU-Parlament geltenden Wahlpflicht ging die Beteiligung abermals um fast zwei Prozentpunkte auf 82,29 Prozent zurück.