Kaleidoskop06. Juli 2024

Sumpfkreatur aus der Urzeit entdeckt

von dpa/ZLV

Namibia/Berlin – Einen ebenso ungewöhnlichen wie beeindruckenden urzeitlichen Räuber haben Forscher im heutigen Namibia gefunden. Allein der reißzahnbewehrte Kopf maß mehr als einen halben Meter, das gesamte Tier rund zwei Meter, berichtet das Forscherteam im Fachjournal »Nature«. Es habe vor ungefähr 280 Millionen Jahren wohl am Grund von Sümpfen und Seen auf der Lauer gelegen, mit dem Öffnen seines breiten, flachen Mauls vorbeischwimmende Lebewesen eingesogen und mit einem kräftigen Biß festgehalten.

Die einem gigantischen Salamander ähnelnde Kreatur erhielt den wissenschaftlichen Namen Gaiasia jennyae. Gefunden wurden Überreste der Art in der Gai-As-Formation im Nordwesten Namibias, berichtet das Team um Jason Pardo vom Field Museum in Chicago, USA. Das zu den Tetrapoden gehörende Wesen lebte im Perm – lange, bevor die ersten Dinosaurier entstanden.

Es handle sich um eine besonders archaische Spezies jener Zeit – mit ihr verwandte Organismen seien schon rund 40 Millionen Jahre früher ausgestorben. Dafür, daß sie so ein Überbleibsel früherer Zeiten war, sei es der außergewöhnlichen Kreatur recht gut gegangen – sie scheine das wichtigste Raubtier im Ökosystem dieser Gegend gewesen zu sein. Andere archaische Tiere seien vor 300 Millionen Jahren klein und selten gewesen, erklärte Pardo.