Luxemburg07. August 2024

Speerspitze gegen Rußland

Luxemburg beteiligt sich seit 2019 an der »superschnellen Eingreiftruppe« der NATO – derzeit mit 40 Soldaten

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Unmittelbar nach der von ihm befeuerten Eskalation des Machtkampfs um die Ukraine im Februar 2014 wurde vor mittlerweile einem Jahrzehnt auf dem Waliser Gipfel des westlichen Kriegsbündnisses beschlossen, die sogar schon seit dem Jahr 2003 mit zunächst rund 40.000 Soldaten gegen Rußland in Position gebrachte »NATO Response Force« (NRF) massiv zu verstärken und darüber hinaus die »superschnelle Eingreiftruppe« (Very High Readiness Joint Task Force, VJTF) einzurichten, die innerhalb weniger Tage verlegt werden kann – angeblich um auf jede möglicherweise auftretende Herausforderung »reagieren« zu können. Luxemburg beteiligt sich – laut der Internetseite der Armee derzeit »mit rund 40 Soldaten« – seit 2019 und noch mindestens »bis zum 31. Dezember 2024« an der sogenannten Speerspitze gegen Rußland.

Mit der VJTF gibt es innerhalb der »NATO Response Force« eine Unterstruktur, die eine noch geringere als die ohnehin schon kurze Reaktionszeit der NRF haben soll: Innerhalb von nur »zwei bis drei Tagen« sollen diese 20.000 Soldaten einsatzbereit sein. Der große Rest der NRF – die diesbezüglichen NATO-Angaben schwanken zwischen »mehr als 300.000« und »mehr als 500.000 Soldaten« – soll dann vom fünften bis zum dreißigsten Tag verlegbar sein.

Auf der Internetseite der Armee wird Wert auf die Feststellung gelegt, daß sich die VJTF-Soldaten aus Luxemburg an deren »Landkomponente« beteiligen, »für die Deutschland zusammen mit den Niederlanden und Norwegen die Rahmennation ist. Sie umfaßt etwa 11.000 Soldaten aus acht Ländern.«

Der Kern des luxemburgischen VJTF-»Engagements« »unter deutscher Führung« sei eine Drohneneinheit »zur taktischen Aufklärung und Überwachung« aus der Luft. Außerdem seien Soldaten zu deren Schutz sowie zu deren »medizinischer, logistischer, administrativer und operativer Unterstützung« eingesetzt.

Fliegendes Kriegsgerät zu besichtigen

Übrigens soll die im Rahmen der VJTF eingesetzte SRTUAS-Drohne (Short Range Tactical Unmanned Aerial System) an dem Wochenende vom 21. und 22. September auf dem Findel zu besichtigen sein. Auf den nächsten »Luxembourg Defence Open Air Days« soll – auf einem besonders gesicherten Teil des Flughafens, zu dem man nur nach zeitgenauer Anmeldung in einem Shuttlebus Zutritt hat – auch der normalerweise in Melsbroek, Belgien stationierte Militärflieger Airbus A400M – für den die wechselnden Regierungen seit Mai 2003 einen dreistelligen Millionenbetrag verpulvert haben – aus nächster Nähe zu sehen sein.

Außerdem ist geplant, auf dem Findel ein vom USA-Konzern Lockheed gebauter atomwaffenfähiger belgischer Kampfjet vom Typ F-16, von dem die von Luxemburg mit 1,5 Millionen Euro unterstützte »Luftwaffenfähigkeitskoalition« Angaben aus Kiew zufolge vor wenigen Tagen die ersten an die Ukraine geliefert haben soll, ein »Transport-, Luftbetankungs- und medizinisches Evakuierungsflugzeug vom Typ Airbus A330 MRTT, das zum Multinationalen Lufttransportverbund der NATO in Eindhoven gehört, ein »Seeaufklärungsflugzeug Beechcraft BE350 ISR«, das derzeit im Rahmen der EU-Militäroperation IRINI im Mittelmeer eingesetzt wird, sowie ein leichter Mehrzweckhelikopter Airbus H145M, der nominell für die Armee angeschafft wurde, aber auch der Polizei für »Überwachungs- und Fahndungsaufgaben« zur Verfügung gestellt werden soll, auszustellen.