Kaleidoskop07. August 2024

Siebenschläfer verursacht Blackout am Frankfurter Flughafen

von dpa/ZLV

Frankfurt/Main – Ein Nagetier hat große Teile der Stromversorgung am größten deutschen Verkehrsflughafen in Frankfurt am Main über Stunden lahmgelegt. Der Siebenschläfer verursachte gegen 22.45 Uhr am Montagabend einen Kurzschluß in einem Umspannwerk für die Mittelspannung, berichtete das Energieunternehmen Syna. In der Folge fiel der Strom aus und die Flughafenfeuerwehr mußte wegen des sich entwickelnden Rauchs ausrücken. Erst gegen 3.21 Uhr wurde das Netz nach Umschaltungen wieder mit Strom versorgt. Das Tier wurde tot neben dem angenagten Kabel gefunden.

Die Folgen für den Flugverkehr hielten sich dem Betreiber Fraport zufolge in »engen Grenzen«, weil sich der Kurzschluß kurz vor Beginn des Nachtflugverbots ereignete und rechtzeitig vor Wiederanlauf des Verkehrs behoben war. Im Verlauf des gestrigen Tages könne es noch zu Verspätungen und Flugausfällen kommen, hatte ein Sprecher am frühen Dienstagmorgen in Aussicht gestellt. Geplant waren 1.242 Flugbewegungen mit rund 189.000 erwarteten Passagieren, also ein reger Betrieb an einem Ferientag. Am Morgen waren elf Annullierungen angekündigt.

Rund 1.000 Koffer sind am Montagabend laut Fraport im Terminal liegengeblieben und würden nun den Flugreisenden nachgeschickt. Die Notstromversorgung der sicherheitsrelevanten Systeme sei angesprungen. Die Sicherheit am Airport sei »zu keiner Zeit gefährdet« gewesen.

Betroffen von dem Stromausfall waren der Bereich A und teilweise auch B im Terminal 1 des Flughafens. Dieser Sektor wird vor allem von der deutschen Lufthansa genutzt. Die Fluggesellschaft hatte nach eigenen Angaben am Dienstagmorgen keine Probleme bei der Abfertigung der Gäste.

Fraport hat nach eigenem Bekunden »ständig« Schädlingsbekämpfer im Einsatz. Zwischenfälle wie dieser seien trotzdem »nicht gänzlich auszuschließen«, sagte ein Sprecher. Das Stromnetz gehöre zu den am besten verfügbaren Systemen Deutschlands. Der Strom komme von zwei verschiedenen Versorgern und werde in sechs Umspannwerken auf eine Mittelspannung von 10 Kilovolt gebracht.