Generalversammlung der Region Differdingen-Rodingen des Departements der Immigranten des OGBL
Gemeinsam gegen Indexmanipulation und Sozialabbau
Die Generalversammlung der Region Differdingen-Rodingen des Departements der Immigranten des OGBL, welche am 8. April im Hall O in Oberkorn stattfand, und während der das Komitee dieser gewerkschaftlichen Struktur erneuert wurde, stand ganz im Zeichen des Kampfes der Gewerkschaft gegen die von der Tripartite beschlossene Indexmanipulation.
Wie das für andere Gewerkschaftsabteilungen der Fall war, wurden auch die Aktivitäten der gewerkschaftlich organisierten Immigranten der Regionale Differdingen-Rodingen während der zurückliegenden Jahre stark durch die Corona-Pandemie beeinträchtigt.
Dank großer Anstrengungen vermochten die Gewerkschafter allerdings, wie aus dem Bericht von Sekretär Michelangelo Albanese für die Jahre 2019 bis 2021 hervorging, an allen nationalen Veranstaltungen, Konferenzen und Aktionen der Gewerkschaft teilzunehmen, darunter zum Beispiel die Protestaktionen für einen besseren Kollektivvertrag bei Cactus und der Frauenstreik, und – soweit das möglich war – eigene Veranstaltungen zu organisieren.
Besondere Bemühungen erfolgten, um während diesen schwierigen Zeiten den Zusammenhalt der Gewerkschaftsmitglieder zu stärken und junge Arbeiter für die Gewerkschaft und ihren Kampf für soziale Gerechtigkeit und für die Rechte der Schaffenden zu interessieren.
Ein wichtiger Moment der Generalversammlung, an welcher der Präsident der Regionale, Bernard Colussi, krankheitshalber nicht teilnehmen konnte, war die Ansprache von Estelle Winter, Zentralsekretärin des Reinigungssyndikats des OGBL.
Sie befasste sich eingehend mit den harten Arbeitsbedingungen der mehr als 11.000 Beschäftigten im Reinigungsbereich der Privatwirtschaft, unter ihnen 83 Prozent Frauen. Drei von vier Beschäftigten sind portugiesische und französische Frauen, der Anteil der Reinigungskräfte, die teilzeitbeschäftigt sind oder befristete Arbeitsverträge haben, ist überdurchschnittlich hoch, die Löhne sind niedrig und die Arbeitsbedingungen oft schwierig, wogegen der OGBL sich entschieden zur Wehr setzt.
Im zweiten Teil ihrer Ansprache befasste Estelle Winter sich eingehend mit dem Rückgang der Kaufkraft, die dazu geführt hat, dass viele Lohnabhängige am Monatsende die zwei Enden nicht mehr zusammenbekommen.
Die Tripartite sei instrumentalisiert worden, so die Rednerin, um Sozialabbau und eine Indexmanipulation durchzupeitschen, ohne dass entsprechende Gegenleistungen für die Schaffenden erfolgen werden. Die Regierung habe Forderungen des OGBL, zum Beispiel die Anpassung der Lohntabelle an die Inflation, erst gar nicht zur Kenntnis genommen.
In Wirklichkeit handele es sich beim Tripartite-Beschluss um eine Entscheidung, die im Interesse des Patronats getroffen wurde. Der OGBL sei nicht gegen gezielte Hilfen für Betriebe, doch in diesem Fall handele es sich um eine Umverteilung von unten nach oben.
Die Verzögerung einer oder mehrerer Indextranchen werde dazu führen, dass das Patronat Hunderte von Millionen an Löhnen einsparen wird, während die Kaufkraft der Schaffenden weiter zurückgehen wird. Dagegen werde der OGBL mobilisieren. Die Gewerkschafterin rief zum Abschluß ihrer Ansprache dazu auf, sich massiv an der Demonstration des OGBL zum 1. Mai in der Hauptstadt zu beteiligen.
Abgeschlossen wurde die Generalversammlung mit einem gemeinsamen Essen in solidarischer Atmosphäre.