Kaleidoskop28. Juni 2024

Raketenstart von Plattform in der Nordsee wieder verschoben

von dpa/ZLV

Bremen – Der in Deutschland geplante Start einer Rakete von einer mobilen Plattform in der Nordsee ist abermals verschoben worden. Das sagte eine Sprecherin des Bremer Raumfahrtunternehmens OHB am Mittwoch der dpa. Der Start war für diesen Sommer geplant. Die Unternehmenssprecherin machte zunächst keine Angaben, wann der Start nachgeholt werden soll. Als Grund für die Verschiebung verwies OHB auf fehlende Unterlagen von Behörden. Details wurden nicht genannt. Technisch sei ein Start schon möglich.

OHB ist Teil des Konsortiums GOSA (German Offshore Spaceport Alliance, dem mehrere Bremer Unternehmen angehören. Die GOSA hat das Ziel, eine Kleinrakete von der Nordsee aus zu starten. Geplant war zunächst eine sogenannte suborbitale Demomission. Suborbital bedeutet, daß die Erdumlaufbahn nicht erreicht wird.

Die Initiative für das Vorhaben startete der Industrie-Patronatsverband BDI bei seinem ersten Weltraumkongreß vor rund vier Jahren. In einer Erklärung hieß es damals, die zunehmende Kommerzialisierung der Raumfahrt, New Space genannt, sei eine große Chance auch für Deutschland.

Deutschland soll keinen Weltraumbahnhof wie Cape Canaveral in Florida, USA oder das russische Kosmodrom Baikonur in Kasachstan bekommen. Geplant ist eine schwimmende Startplattform, ein spezielles Schiff mit einer Startrampe. Heimathafen des Schiffs soll Bremerhaven sein. Der Startpunkt für die Rakete befinde sich im sogenannten Entenschnabel der Ausschließlichen Deutschen Wirtschaftszone, in der die BRD noch bestimmte Hoheitsrechte hat.