Luxemburg14. September 2024

Fliegendes Kriegsgerät zu Besuch auf Findel

Am nächsten Wochenende sind wieder »Luxembourg Defence Open Air Days«

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In ihrem permanenten Werbefeldzug zur Rekrutengewinnung nehmen Verteidigungsdirektion und Armeeführung wieder junge Menschen ins Visier, die sich für ihre in den vergangenen Jahren aufgebaute »Luftwaffenkomponente« eignen könnten. Am nächsten Wochenende (21. und 22. September) sind auf dem Findel – auf einem besonders gesicherten Teil des Flughafens – wieder »Luxembourg Defence Open Air Days«. Ausgestellt werden unter anderem der normalerweise im belgischen Melsbroek stationierte Militärflieger Airbus A400M und der im selben Hangar untergebrachte leichte Mehrzweckhelikopter Airbus H145M, der nominell für die Armee angeschafft wurde, nun aber der Polizei für »Überwachungs- und Fahndungsaufgaben« zur Verfügung gestellt wurde.

Wer sich mal aus nächster Nähe ansehen will, wofür die aufeinanderfolgenden Regierungen seit Unterzeichnung des Vertrags zum Bau der luxemburgischen A400M im Frühjahr 2003 einen dreistelligen Millionenbetrag verpulvert haben, muß sein Kommen aber vorab über das Internetportal https://identials.lu zeitgenau anmelden. Mit einem Shuttlebus – und zwar nur damit – gelangt man zum Veranstaltungsort.

In einer am Donnerstag verbreiteten Presseerklärung der Direction de la défense heißt es, in den letzten Jahren habe die Armee »neue Luftwaffenkapazitäten entwickelt«, wobei der Aufbau einer »Luftwaffenkomponente« für eine bisherige »Feldarmee« auch erfolgt sei, um die gewachsenen »Bedürfnisse« von NATO und EU »zu erfüllen«. »Aus operativen Gründen« sei ein Teil des fliegenden Kriegsgeräts »im Ausland stationiert«.

Ausgestellt werden neben der A400M und dem H145M aus Melsbroek auch ein gerade neu angeschafftes belgisches Mehrzweckkampfflugzeug vom US-amerikanischen Typ Lockheed F-16, das neuerdings den Luftraum über den Benelux-Staaten schützen soll, ein Transport-, Luftbetankungs- und medizinisches Evakuierungsflugzeug Airbus A330 MRTT, das zum Multinationalen Lufttransportverbund der NATO im niederländischen Eindhoven gehört, sowie ein Seeaufklärungsflugzeug Beechcraft BE350 ISR, das im Rahmen der EU-Militäroperation IRINI zur Abwehr von Flüchtlingen im Mittelmeer eingesetzt wird.

Zudem ist neben einem »Learjet 45« der Luxembourg Air Rescue, der von der Armee für medizinische Evakuierungsflüge gemietet wurde, historischen und Übungsflugzeugen die SRTUAS-Drohne (Short Range Tactical Unmanned Aerial Systems), mit der die Armee »taktische Aufklärung und Überwachung« betreiben soll, zu sehen. In der Presseerklärung wird betont, es stünden an allen Fluggeräten Experten bereit, die »Informationen über Karrierewege und Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der Luftfahrt« geben könnten.