Der 10. November war »European Unequal Pay Day«:
Frauen in Luxemburg arbeiten 26 Tage gratis
Am gestrigen Mittwoch war der »European Unequal Pay Day«, der Tag, ab welchem Frauen im Jahr 2021 in der EU im Durchschnitt gratis arbeiten bis zum Jahresende.
In der EU sind allein 76 Prozent der 49 Millionen Beschäftigten im »Care«-Sektor Frauen. Sie zählen zu den am schlechtesten bezahlten Arbeitskräften, obschon sie eine schwere körperliche Tätigkeit ausführen. Eine Aufwertung der Sektoren, in welchen Frauen traditionell überrepräsentiert sind, sei unausweichlich, wenn es darum gehe, die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern auszugleichen, heißt es in einer Mitteilung des OGBL. Dazu gehörten auch Kollektivverträge.
Der OGBL unterstützt die Forderungen des Europäischen Gewerkschaftsbundes nach einer Verstärkung der EU-Direktive zur Anhebung der Mindestlöhne. »Auch in Luxemburg haben wir das Problem, daß viele berufstätige Frauen nur den Mindestlohn bekommen und aufgrund familiärer Verpflichtungen oftmals nur Teilzeit arbeiten oder längere Zeit ganz pausieren müssen«, erklärt Milena Steinmetzer vom OGBL dazu. »Auch in Luxemburg brauchen wir deshalb eine Anhebung des Mindestlohns, um die Gefahr der Altersarmut für Frauen zu reduzieren«.
Die Lohn-Ungleichheit in Luxemburg betrage derzeit 7,2 Prozent und damit weniger als im EU-Durchschnitt. Frauen in Luxemburg arbeiteten in diesem Jahr 26,28 Jahre gratis. Der »Unequal Pay Day« sei hierzulande daher erst am kommenden 5. Dezember. Man wolle sich allerdings am Stichtag des EU-Durchschnitts an den gewerkschaftlichen Aktionen auf europäischer Ebene beteiligen.