Luxemburg04. Juli 2023

Kuba steht nicht allein

Isaura Cabañas beantwortete Fragen der »Wisefest«-Besucher

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Bei der Verteidigung seiner sozialistischen Ordnung gegen Angriffe der USA und einiger Konterrevolutionäre steht Kuba nicht allein. Nachdem USA-Präsident Joe Biden neue Sanktionen gegen die Insel verhängt hat, wächst die internationale Solidarität – die materielle und die politische. Das und Vieles mehr erfuhren die »Wisefest«-Besucher am Sonntagnachmittag aus erster Hand, als Genossin Isaura Cabañas Vera von der für Luxemburg zuständigen Botschaft Kubas in den Niederlanden an Stelle des traditionellen Rundtischgesprächs die Frage beantwortete, wie ihr Land nach der Verschärfung der schon seit über 60 Jahren bestehenden kriminellen USA-Blockade »(über)lebt«. Moderiert wurde die Runde, an der sich auch »Zeitung«-Chefredakteur Ali Ruckert beteiligte, von KPL-Vizepräsident Alain Herman.

Isaura Cabañas erinnerte die Zuhörer im Park und Leser der »Zeitung« unter anderem an die Europareise des kubanischen Präsidenten Miguel Díaz-Canel, der derzeit die Präsidentschaft der Gruppe der 77 plus China innehat. Allein zu diesem Zusammenschluß gehörten 134 von 193 UNO-Mitgliedstaaten und vier Fünftel der Weltbevölkerung. Darüber hinaus unterhalte Kuba gute Beziehungen zu Rußland, das vor allem bei der Eindämmung der COVID-19-Pandemie geholfen habe, als die USA Kuba trotz des weltweiten Gesundheitsnotstands weiter die Nutzung globaler Finanzinstitutionen verweigerten. Als einzigem Land auf dem amerikanischen Doppelkontinent sei es Kuba dennoch gelungen, die Coronapandemie unter Kontrolle zu bringen. Dazu haben fünf eigene Impfstoffe beigetragen, die auf der Insel trotz der Blockade entwickelt und produziert wurden, und von denen bislang drei zugelassen sind.

Den Sieg Luiz Inácio Lula da Silvas bei der Präsidentschaftswahl im Oktober 2022 in Brasilien nannte die kubanische Genossin »großartig«, zumal das Oberste Wahlgericht des größten Landes in Südamerika zwei Tage zuvor entschieden hatte, daß Lulas rechtsextremer Amtsvorgänger Bolsonaro bis zum Jahr 2030 nicht mehr in ein öffentliches Amt gewählt werden darf. Bleibt es bei dem Urteil, wäre Bolsonaro auch von der Präsidentschaftswahl 2026 ausgeschlossen.

Zu den Konterrevolutionären, die in der Hochzeit der Coronapandemie im Sommer 2021 den Unmut in der kubanischen Bevölkerung über Probleme bei der Versorgung mit Lebensmitteln und häufige Stromausfälle ausnutzten, erklärte Isaura Cabañas, diese erhielten – offiziellen Angaben aus Washington zufolge – jedes Jahr 20 Millionen US-Dollar, um auch in Kuba einen »Regime Change« herbeizuführen. Darüber hinaus hätten westliche Medien die Proteste aufgebauscht. Dabei habe sich herausgestellt, daß angebliche Protestfotos aus Kuba tatsächlich Siegesfeiern kubanischer Fans nach dem dritten argentinischen Weltmeistertitel im Männerfußball oder Fotos von Protesten in Ägypten waren.

Die Mehrheit der Kubanerinnen und Kubaner stehe hinter der Revolution, betonte Isaura Cabañas. Daß sich die Situation wieder verbessert habe, sei nicht zuletzt auf die breite weltweite Solidaritätsbewegung zurückzuführen, die sich auch in Luxemburg für die Unabhängigkeit und das Selbstbestimmungsrecht Kubas und für ein Ende der kriminellen USA-Blockade einsetzt.