Kultur28. Juni 2024

Bis zum 25. August in der Konschthal in Esch

»Phantom Limbs« von Hisae Ikenaga

Die Künstlerin Hisae Ikenaga entwickelt seit den 2000er Jahren ein vielgestaltiges Werk, das dem klassischen Vokabular der Skulptur und der Architektur seine Codes entlehnt, die sie mit Humor verfremdet.

Sie sammelt, transformiert und/oder kombiniert Objekte aus der Industriewelt und dem häuslichen Umfeld mit Keramikfiguren, um hybride Kompositionen zu schaffen. In einem subtilen Spiel aus Akkumulation und Collage von teils abstrakten, teils erkennbaren Formen weist Ikenaga diesen postmodernen Objekten eine neue Funktionalität zu, die im Einklang mit ihren ästhetischen und mechanischen Eigenschaften steht.

Eine Transformation von Volumen und Material, die sie in ihrer Praxis auf das traditionelle Keramikhandwerk von der Modellierung bis zur Extrusion ausdehnt. Extrusion ist eine Verfahrenstechnik, bei der plastisch verformbare bis dickflüssige Masse unter Druck kontinuierlich aus einer formgebenden Öffnung herausgepresst wird.

Durch Verfremdung überträgt Hisae Ikenaga diese handwerklichen Erbschaften in die Sphäre der Fremdheit, in der das Organische und das Anorganische, die Zerbrechlichkeit und die Festigkeit, die Funktionalität und das Skulpturale, das Modernistische und das Handwerkliche aufeinander treffen.

Als erste monografische Ausstellung, eine Ausstellung, die sich nur diesem Handwerk widmet, wird Hisae Ikenaga eine Auswahl von Werken präsentieren, die von ihren in den letzten Jahren begonnenen Forschungsfeldern in Bezug auf Materialien und Formen zeugen, neben neuen Produktionen.

Hisae Ikenaga, 1977 in Mexiko-Stadt geboren, studierte Kunsttheorie und Bildende Kunst in Mexiko-Stadt, Kyoto, Barcelona und Madrid. Sie lebt in Luxemburg und arbeitet zwischen Luxemburg und Spanien. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Luxemburg, Spanien, Frankreich und Mexiko gezeigt.

Im Jahr 2020 erhielt sie den LEAP20 Luxembourg Encouragement for Artists Prize, und 2021 gewann ihr In-situ-Projekt für den Sitz des Ordre luxembourgeois des architectes et des consultants en ingénierie (OAI) den ersten Preis im Rahmen des Wettbewerbs »1st Art in Situ OAI«.

»Phantom Limbs« ist bis zum 25. August in der Konschthal, 29, Boulevard Prince Henri in Esch/Alzette zu besichtigen.

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, 11 bis 18 Uhr, Donnerstag, bis 20 Uhr. Eintritt frei. Montag und Dienstag geschlossen.