Kaleidoskop12. September 2024

Mehr als 140 Tote durch Taifun »Yagi« in Vietnam

von dpa/ZLV


Hanoi – Die Zahl der Toten durch den Taifun »Yagi« in Vietnam ist auf mindestens 143 gestiegen. 58 weitere Menschen würden noch vermißt, teilte die Regierung am Mittwoch mit. Heftige Regenfälle lösten im Norden des Landes tödliche Erdrutsche und Überschwemmungen aus. In der Hauptstadt Hanoi steigt der Pegel des Roten Flusses laut Medienberichten stündlich um zehn Zentimeter an und droht Teile der Innenstadt zu überfluten.

Tausende Bewohner tiefergelegener Gebiete wurden in Sicherheit gebracht. Einige Schulen in Hanoi bleiben für den Rest der Woche geschlossen. Der Taifun, der als stärkster Sturm Asiens in diesem Jahr gilt, war am Samstag auf die Nordostküste Vietnams getroffen und hatte schwere Schäden angerichtet. Zuvor war der Wirbelsturm bereits über die Philippinen und den Süden Chinas hinweggefegt. Auch hier forderte er Todesopfer.

Dem vietnamesischen Meteorologiedienst zufolge war »Yagi« einer der stärksten Taifune in der Region in den vergangenen zehn Jahren. Mehr als drei Millionen Menschen in verschiedenen Teilen des Landes waren vorübergehend ohne Strom. Tausende Wohnhäuser wurden zerstört, 100.000 beschädigt. Auch landwirtschaftlich genutzte Flächen sind betroffen: 120.000 Hektar Reisfelder und mehr als 1.000 Fischfarmen sollen Schaden genommen haben, hieß es bereits am Sonntag. Ungefähr 800.000 Nutztiere, darunter vor allem Geflügel und Vieh, seien verendet. 5.700 Bäume stürzten um, davon 2.800 allein in Hanoi.

Berichten zufolge richtete der Taifun auch schwere Schäden in der Bucht Halong an, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Die Botschaft Deutschlands in Hanoi warnte vor lebensbedrohlichen Sturmfluten, Erdrutschen und Überschwemmungen und mahnte zu besonderer Achtsamkeit.