KPL fordert Nationalisierung + Arbeiterkontrolle von Liberty Steel Düdelingen
Nach dem Schifflinger Hüttenwerk, das 2016 geschlossen wurde, weil das Werk den Aktionären von ArcelorMittal nicht genügend Profit abwarf, riskiert gegenwärtig ein weiteres Werk, geschlossen zu werden: das Flachstahlwerk in Düdelingen, das ArcelorMittal gehörte und von Liberty Steel aufgekauft wurde.
Die Kommunisten aus Belgien und Luxemburg hatten bereits im Jahr 2020 auf die undurchsichtigen Finanzgeschäfte der Familie des britisch-indischen Kapitalisten Sanjeew Gupta, Besitzer des Stahl- und Aluminium-Produzenten Liberty Steel, aufmerksam gemacht und auf die Gefahren hingewiesen, die sich daraus für Tausende von Arbeitsplätzen in der Stahlindustrie in mehreren europäischen Ländern ergeben könnten, darunter Liberty Steel Düdelingen und Liberty Steel Lüttich – zwei Werke, die voneinander abhängen.
Die versprochenen 100 Millionen Euro, die in Düdelingen und in Lüttich investiert werden sollten, blieben aus. Stattdessen drohen nun der Konkurs und der Verlust der Produktion von industriellen Spitzenprodukten und hochqualifizierten Arbeitsplätzen.
Die KPL lehnt diese Demontage grundsätzlich ab, unterstützt die Gewerkschaften im Kampf für den Erhalt der Arbeitsplätze und fordert die Regierung auf, die Produktion aufrecht zu erhalten und die bisherigen Kunden an das Werk zu binden, und, in Zusammenarbeit mit den belgischen Behörden, die Vergesellschaftung der Werke von Liberty Steel in Düdelingen und Lüttich vorzubereiten.
Für die KPL heißt Vergesellschaftung: Nationalisierung + Arbeiterkontrolle und setzt voraus, dass die Beschäftigten und ihre Gewerkschaften nach der Nationalisierung bei allen strategischen Entscheidungen ein Vetorecht haben.
Die KPL fordert die Regierung erneut auf, einen staatlichen Beteiligungsfonds zu schaffen, in welchem die Aktien der öffentlich-rechtlichen Unternehmen und der Beteiligungen des Staates an Privatunternehmen gebündelt werden, um einen möglichst großen finanziellen Rückhalt zu haben, mit dem Ziel, in Wirtschaftsbereichen zu investieren, die für die Entwicklung Luxemburgs wichtig sind.
Mitgeteilt von der KPL
Esch/Alzette, den 1. Juni 2021