Heiligsprechung
Es sollte bekannt sein, dass diese Zeitung, die während Jahrzehnten die Errungenschaften des sozialistischen Entwicklungswegs in der Sowjetunion würdigte – auch dann noch, als sich zunehmend Fehlentwicklungen einstellten – keine besonderen Sympathien für das kapitalistische Russland und dessen Präsidenten Wladimir Putin hat, der alles andere als ein Freund der Kommunisten ist.
Ebenso bekannt sein sollte, dass die »Zeitung« seit jeher ein Sprachrohr der Friedenskräfte ist, die sich für ein weltweites Verbot aller Atomwaffen, die Schließung aller ausländischen Militäranlagen in Luxemburg und die radikale Senkung der Militärausgaben einsetzen.
Dazu zählt, dass sie – im Gegensatz zu den Mainstream-Medien hierzulande – gleich zu Beginn der neuen Phase des Ukrainekriegs, welche am 24. Februar 2022 begann, die Appelle der Kommunistischen Partei Luxemburg für einen sofortigen Waffenstillstand und Verhandlungen ohne Vorbedingungen zwischen allen Kriegsparteien veröffentlichte, um anschließend das hysterische antirussische Geschrei zu entlarven, das bis zur Unerträglichkeit gesteigert wurde, um davon abzulenken, dass bereits nach sechs Wochen Krieg ein Friedensvertrag zwischen Russland und der Ukraine von den USA und Britannien sabotiert wurde, um Russland zu schwächen und zu verhindern, dass die Ukraine sich zu einem neutralen, blockfreien Staat erklären würde.
Dieses hysterische Geschrei erleben wir gegenwärtig erneut im »kollektiven Westen« und auch in der hiesigen Presse im Zusammenhang mit dem Tod des russischen Oppositionellen Nawalny, dessen Gesundheitszustand sich in den vergangenen Monaten zunehmend verschlechtert hatte. Ohne auch nur die Resultate der Untersuchung der Umstände seines Todes abzuwarten, wird der russische Präsident als sein Mörder bezeichnet und sogar mit Hitler gleichgestellt.
Die Experten der NATO- und EU-Abteilungen für psychologische Kriegsführung leisten ganze Arbeit, indem sie den »Oppositionsführer«, der »sein Leben geopfert« haben soll, um »westliche Werte« in Russland durchzusetzen, heiligsprechen.
Abgesehen davon, dass die »große Unterstützung«, die der »Freiheitsheld« in der russischen Bevölkerung gehabt haben soll, westlichem Wunschdenken entspricht, aber dazu gebraucht wird, um zu unterstellen, Putin habe ihn »beseitigt«, weil er im hätte gefährlich werden können, geht die Heiligsprechung Nawalnys mit einer »Glättung« seiner Biografie einher. Aus dem rassistischen Rabauken wird ein Märtyrer der neoliberalen Weltordnung.
Ausgeklammert wird, dass Nawalny 2010 durch Vermittlung der USA-Botschaft in Moskau ein Stipendium für einen exklusiven Kurs am Maurice R. Greenberg World Fellows Programm bekam, das der der USA-Prestige Universität Yale angegliedert ist und seither als Rekrutierungsinstitut der CIA identifiziert wurde. Es folgte mit Hilfe von großzügigen Spenden der Aufbau einer Organisation »zur Bekämpfung der Korruption«, welche von gigantischen antirussischen Polit- und Medienkampagnen getragen wurde.
Ausgeklammert werden aber auch die rassistischen Hetztiraden Nawalnys gegen menschliche »Kakerlaken« – gemeint waren dunkelhäutige Russen aus dem Kaukasus – und die Tatsache, dass »Amnesty« ihm wegen seiner Gewalttiraden im Jahr 2021 den Titel eines »Prisoner oft conscience« bereits nach anderthalb Monaten wieder aberkannte.
Wenn auch Russland keinen Nutzen aus dem Tod des »Kremlkritikers« ziehen wird, so doch der »kollektive Westen«, für den es eine weitere Gelegenheit ist, um die Kriegshetze gegen Russland zu steigern.
Damit Nawalny »nicht umsonst gestorben ist« sollten »noch stärkere Wirtschaftssanktionen gegen Moskau und mehr Waffen und Geld für die Ukraine« folgen, heißt es im »Luxemburger Wort«.