Drohender Verlust der Betriebslizenz
Banque Havilland: 132 Arbeitsplätze auf der Kippe
Die Bankaufsicht der Europäischen Zentralbank und infolgedessen auch die Luxemburger »Commission de Surveillance du Secteur Financier« (CSSF) beabsichtigen der Banque Havilland mit Sitz in der Avenue Kennedy in Luxemburg-Kirchberg, die im Besitz der englischen Milliardärsfamilie Rowland ist, die Betriebslizenz zu entziehen.
Über die Hintergründe für den drohenden Verlust der Betriebslizenz wurde bisher nicht kommuniziert, aber in Finanzkreisen wird erneute Geldwäscherei vermutet. Bereits 2018 hatte die CSSF eine Strafe in Höhe von 4 Millionen Euro wegen Geldwäsche und mangelnder Steuerung gegen die im Jahr 2009 in Luxemburg gegründete Bank verhängt.
Am Dienstag dieser Woche vollzog die Banque Havilland (Liechtenstein) bereits eine freiwillige Liquidation der Bank und ihrer Niederlassung in Zürich und verzichtete auf ihre Lizenzen in Liechtenstein und der Schweiz. Wenige Wochen ist es her, dass zwei Mitarbeiter der Tochtergesellschaft der Banque Havilland in Monaco wegen Geldwäscherei angeklagt wurden.
International Aufsehen erregt hatte die Banque Havilland seinerzeit, als ihre britische Niederlassung, die inzwischen aufgelöst ist, in Verbindung mit Bestrebungen gebracht wurde, die katarische Währung zu destabilisieren.
In Luxemburg zählt die Banque Havilland 132 Beschäftigte.