Zu den bevorstehenden Gehälterverhandlungen im öffentlichen Dienst
Die CGFP wird eine Punktwerterhöhung fordern
In der jüngsten Ausgabe der »fonction publique«, dem Organ der CGFP, beziehen Nationalpräsident Romain Wolff und Generalsekretär Steve Heiliger auch Stellung zu den im öffentlichen Dienst bevorstehenden Gehälterverhandlungen. Das derzeitige Gehälterabkommen läuft Ende Dezember 2022 aus.
Es wird daran erinnert, dass sich bereits 2020 ein Teil der CGFP-Mitgliedsorganisationen für eine Punktwerterhöhung ausgesprochen hatte. Allerdings wurde diese Forderung nicht zurückbehalten, da mehrheitlich beschlossen wurde, keine finanziellen Forderungen zu stellen.
»Wie fanden, dass solche Ansprüche zu dem Zeitpunkt unangebracht waren. Dieses Mal ist die Ausgangslage jedoch eine andere als noch vor zwei Jahren« stellt Steve Heiliger im Interview der »fonction publique« fest und verweist darauf, dass während der Klausur des Nationalvorstands der CGFP im Herbst »in zahlreichen Wortmeldungen immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass die CGFP in den vergangenen Jahren die Solidarität in den Vordergrund gestellt habe«. Das Gremium sei jedoch zum Schluss gelangt, »dass diese Gutmütigkeit jetzt allmählich an ihre Grenzen stoße«.
Es gehe gegenwärtig darum, so CGFP-Präsident Romain Wolff, »die hervorragende und engagierte Arbeit, die während der Pandemie – und darüber hinaus – in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes geleistet wurde, entsprechend zu würdigen.« In anderen Worten, die CGFP fordere diesmal – nach etlichen Nullrunden – eine Punktwerterhöhung.
Über die Größenordnung einer solchen Punktwerterhöhung hatte es bereits anläßlich der Herbst-Klausur der Gewerkschaft Vorschläge gegeben, zu denen die CGFP-Exekutive eine Synthese erstellte, bevor ein umfassender Forderungskatalog ausgearbeitet wird, der anschließend dem Minister des öffentlichen Dienstes vorgelegt werden soll.
OGBL fordert Teilnahme an Verhandlungen, CGFP beharrt auf
Alleinvertretungsanspruch
Das taten die OGBL-Syndikate Öffentlicher Dienst, OGBL/Landesverband, Bildung und Wissenschaft sowie Sozial- und Erziehungswesen bereits Ende Oktober, die bisher allerdings nicht zu den Gehälterverhandlungen im öffentlichen Dienst zugelassen wurden, obwohl sie knapp 20.000 Beschäftigte aus dem öffentlichen Sektor organisieren, deren Lohn- und Arbeitsbedingen direkt oder indirekt von einem Abkommen im öffentlichen Dienst betroffen sind.
Im Forderungskatalog des OGBL hieß es, die Gewerkschaft bestehe darauf, in die Verhandlungen über das Lohnabkommen integriert zu werden, bis diese Verhandlungen neu organisiert würden, damit sie zu globalen Lohnverhandlungen für den gesamten öffentlichen Sektor werden. Man erwarte daher so bald wie möglich eine Einladung zu einer ersten Verhandlungssitzung.
Von der CGFP hieß es dazu, »als einzige national repräsentative Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes bestehe sie zu Recht darauf, das entsprechende Gehälterabkommen allein mit der Regierung auszuhandeln«.