Oxfam: Weniger als drei Prozent der G7-Militärausgaben könnten Hunger in der Welt beenden
»Dann sollen sie doch Kuchen essen«
Mit weniger als drei Prozent der Milliarden, die die sieben ehemals größten Industriestaaten (G7) Jahr für Jahr für Militärisches ausgeben, könnte der Hunger in der Welt beendet werden. Das rechnete die Hilfsorganisation Oxfam am Mittwoch vor. Derzeit seien zusätzlich rund 31,7 Milliarden US-Dollar jährlich nötig, um den weltweiten Hunger zu beenden, nur 2,9 Prozent der jährlichen Militärausgaben der G7 entsprächen 35,7 Milliarden US-Dollar oder umgerechnet 33 Milliarden Euro. Im Luxushotel »Borgo Egnazia« in der italienischen Region Apulien beginnt heute der G7-Gipfel.
Weiter fordert Oxfam, die G7-Länder müßten den armen Ländern Schulden in Höhe von rund vier Milliarden US-Dollar erlassen, um diese zu entlasten. Stattdessen flössen Tag für Tag 291 Millionen US-Dollar an Schuldenrückzahlungen und Zinsen aus dem globalen Süden an die G7, erklärte Oxfam weiter. Gleichzeitig schulden die G7-Länder den Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen insgesamt 15 Billionen US-Dollar an zugesagter, aber nicht geleisteter Entwicklungsunterstützung sowie Unterstützung angesichts der Auswirkungen des Klimawandels.
»Die G7-Regierungen schaffen es, massiv in die Rüstung zu investieren, aber wenn es darum geht, den Hunger zu stoppen, sind sie plötzlich pleite«, erklärte Tobias Hauschild, Leiter der Abteilung Soziale Ungleichheit bei Oxfam Deutschland. »Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen geben inzwischen fast ein Drittel ihres Haushalts für den Schuldendienst aus – so viel wie für öffentliche Bildung, Gesundheitsversorgung und soziale Sicherung zusammen«, fügte er hinzu. Die G7-Länder dürften die von Krieg, Inflation und Klimakrise gebeutelten Menschen jetzt nicht im Stich lassen.