Kaleidoskop05. September 2024

Weniger Waldbrände und Hitzetote in Spanien

von dpa/ZLV

Madrid – Schon wieder ein Hitzerekord in Spanien. Der August war mit einer Durchschnittstemperatur von 25 Grad der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnung, teilte der nationale Meteorologiedienst Aemet mit. Es sei sogar noch zwei Grad wärmer als im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 gewesen und wärmer als in den besonders heißen Jahre 2003 und 2023, schrieb Aemet auf X.

Für das ganze Jahr 2024 dürfte die Durchschnittstemperatur in Spanien bei ungefähr 15,8 Grad liegen, so viel wie im bisherigen Rekordjahr 2022. Damit wären die Jahre seit 2020 zugleich die vier heißesten überhaupt, betonte der Meteorologiedienst.

Vor der Hitze fliehen viele Spanier an die Strände und suchen Abkühlung im Meer. Aber auch da kommt der Klimawandel den Menschen zunehmend in die Quere. Eine Hitzewelle heizte das Mittelmeer vor der Insel Mallorca auf Badewannentemperatur auf. Eine Meßboje im Südwesten habe eine Wassertemperatur von 31,87 Grad gemessen, teilte der spanische Meteorologenverband Ametse mit. Der bisherige Rekord von 31,36 Grad war noch gar nicht alt, er stammt aus dem August 2022.

Aber es gibt auch gute Nachrichten. Bis Ende August wurden 46 Prozent weniger Flächen durch Waldbrände zerstört als im Vorjahr. »Da rund 80 Prozent der Brände auf menschliches Handeln zurückgehen, kann man sagen, daß die Gesellschaft in diesem Jahr bewußter geworden ist«, sagte Elena Hernández von der Organisation für Waldbrandbekämpfung der Zeitung »El País«. Auch mehr Niederschlag in der ersten Jahreshälfte hat die Waldbrandgefahr vermindert. Denn die Gefahr besteht dort, wo es zuvor sehr trocken war und Boden und Vegetation ausgedörrt sind.

Auch die Zahl der Hitzetoten ging zurück. Während das Nationale Zentrum für Epidemiologie des Gesundheitsinstituts Carlos III. die Zahl der Hitzetoten 2023 auf mehr als 7.700 schätzte, ging das Institut dieses Jahr von etwas mehr als 3.000 Hitzetoten bis Ende August aus. Als möglichen Grund für die niedrigeren Zahlen wurden der etwas kühlere Sommerbeginn und ein vorsichtigeres Verhalten von Risikogruppen genannt.

Inzwischen sind die Temperaturen in weiten Teilen des Landes wieder sehr erträglich. Für weite Teile Spaniens sind sogar Regen, Wind und Temperaturen um die 20 Grad angesagt.