Nach der Schließung von Renault in Vilvoorde 1997, von Opel (General Motors) in Antwerpen 2010 und von Ford in Genk 2014 will nun offenbar auch der zu VW gehörende deutsche Audi-Konzern sein Werk in Forest (Vorst) bei Brüssel endgültig schließen. Am 9. Juli hatte die Firmenleitung bekanntgegeben, daß das Werk »umstrukturiert« wird, wie es im Managerjargon heißt. Die Produktion des einzigen in der Fabrik hergestellten Modells »Q8 E-Tron« werde eingestellt. Der Standort sei für das Nachfolgemodell nicht mehr vorgesehen, es solle in Mexiko produziert werden.

»Mitarbeiter von Audi Brussels waren Pioniere beim Bau von Elektrofahrzeugen für den Konzern. Sie verfügen über unschätzbares Fachwissen. Dies ist eine moderne und technologisch fortschrittliche Fabrik«, lobt hingegen der Präsident der Partei der Arbeit (PTB/PVDA) auf der Internetseite der Partei. »Wir können nicht mit dem Leben Tausender Arbeiter und ihrer Familien spielen!« Seit Montag erhalten die Arbeiter in Forest keinen Lohn mehr.

Zu einer Großmanifestation am kommenden Montag in Brüssel (Beginn: 10 Uhr an der Gare du Nord) ruft auch der OGBL auf. Das kämpferische Motto lautet: »Die Industrie gehört uns!«