Luxemburg20. September 2024

Weniger Wachstum, mehr Arbeitslosigkeit

Statec korrigiert Prognose für 2024 nach unten. Hoffnungen auf Erholung auf nächstes Jahr vertagt

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Die Aussichten bleiben düster. In einer im Hinblick auf die Aufstellung des Budgets für das nächste Jahr erstellten Aktualisierung seiner kurzfristigen Prognose und seiner Projektionen für die Jahre 2026 bis 2028 hat der Statec seine Konjunkturerwartung für das laufende Jahr nach unten korrigiert. Waren die amtlichen Statistiker Ende Februar noch von einer Zunahme der Jahreswirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt, BIP) um zwei Prozent in diesem Jahr ausgegangen, so rechnen sie einer am Donnerstag veröffentlichten Übersicht zufolge mittlerweile nur noch mit einem anderthalbprozentigen Plus.

Hoffnungen auf Erholung wurden auf das nächste Jahr verschoben, wenn das BIP der neuen Prognose zufolge wieder um 2,7 Prozent zulegen wird. Auch hier gab es im Vergleich zur Februarprognose (+3,0 Prozent) eine Korrektur nach unten, die »nicht auf spezifische Faktoren zurückzuführen« sei, sondern »mit der allgemeinen Verschlechterung der mittelfristigen Entwicklungsaussichten« zusammenhänge.

Im vergangenen Jahr war das BIP um ein Prozent geschrumpft. Von dieser Rezession, so der Statec, habe sich Luxemburg noch nicht »befreien« können, und die mittelfristigen Aussichten für das Wirtschaftswachstum würden nun »als weniger günstig eingeschätzt« als noch im Februar. Gleiches gelte für die Beschäftigung, die kaum um über zwei Prozent zulegen werde. Deshalb sei mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosenrate auf 5,9 Prozent in diesem und sogar auf »über sechs Prozent« in den beiden nächsten Jahren zu rechnen. Zum Vergleich: 2023 lag die Arbeitslosenrate hierzulande bei 5,2 Prozent und von 1985 bis zum Beginn der globalen Finanzkrise 2008 lag sie bei lediglich rund drei Prozent.

Auch geht der Statec davon aus, daß die Bautätigkeit im zweiten Trimester weiter zurückgegangen ist. Im Juni und Juli habe die Beschäftigung insgesamt (hochgerechnet auf das Gesamtjahr 2024) nur noch um knapp ein Prozent zugelegt. Das sei die niedrigste Zuwachsrate seit der globalen Finanzkrise der Jahre 2008ff. gewesen. Die Beschäftigung im hiesigen Baugewerbe werde im Gesamtjahr wohl um 0,5 Prozent zurückgehen.

Statec erwartet jeweils eine Indextranche Ende 2024 und Ende 2025

Seine Inflationsprognose konnte der Statec indes bei 2,3 Prozent im laufenden und bei 2,6 Prozent im nächsten Jahr belassen. Das würde bedeuten, daß in diesem und im nächsten Jahr jeweils eine Indextranche erfallen würde, »beide zum Jahresende«.

»Mittelfristig«, so schätzt der Statec derzeit ein, »dürfte die Inflation wie im Euroraum wieder deutlich unter zwei Prozent sinken«, so daß es dann mehr als zwölf Monate dauern werde, bis die nächste Indextranche erfällt. Wegen des durch die antirussischen Sanktionen bewirkten »Energiepreisschocks« war die Inflation im Euroraum bis Oktober 2022 auf den Rekordwert von 10,6 Prozent gestiegen und in Luxemburg manipulierte die damalige Dreierkoalition aus DP, LSAP und Grünen den Index, so daß die Reallöhne und die Kaufkraft der Schaffenden sanken.