Diese Woche wurde bekannt, dass der Satellitenbetreiber SES, an dem der Luxemburger Staat ein Drittel der Aktien hält, das Raumfahrt- und Telekommunikationsunternehmen Intelsat für etwa 2,8 Milliarden Dollar zu 100 Prozent aufkauft. Das ist etwas weniger als die 3 Milliarden Dollar, welche SES 2022 als Extra-Profit aus dem Verkauf von Lizenzen von C-Band Frequenzen in den USA einnahm.

Vor einem Jahr war bekannt geworden, dass zwischen SES und seinem Konkurrenten Intelsat, der von zwei Beteiligungsgesellschaften aus den USA kontrolliert wird, Fusionsverhandlungen aufgenommen worden waren, unter die später aber ein Schlußstrich gezogen wurde.

Nach der Bekanntgabe der Übernahme Anfang der Woche hatte Premierminister Frieden erklärt, dieser Schritt mache es möglich, dass SES seine Aktivitäten »in zukunftsweisenden Domänen« verstärken könne. Gemeint war da wohl auch die zunehmende Militarisierung des Unternehmens, das viel Geld mit Militär- und Spionagesatelliten verdient und sich ganz in den Dienst der Aufrüstungspolitik der USA und der NATO stellt, die von der Luxemburger Regierung mitgetragen wird.

Die Schaffenden haben hingegen andere Sorgen, denn sie müssen befürchten, dass die Übernahme zu einem weiteren Abbau von Arbeitsplätzen führen wird.

Intelsat zählt gegenwärtig 1.700 Beschäftigte, vorwiegend in den USA, aber nur knapp 60 in Luxemburg. Bei SES arbeiten hingegen 650 der rund 2.000 Beschäftigten hierzulande. Der OGBL fordert Garantien für die Belegschaften von Intelsat und SES, um zu verhindern, dass weitere Aktivitäten ins Ausland verlagert und zusätzlich Personal abgebaut wird.

Obwohl SES im Geld schwimmt, immer neue Filia­len im Ausland eröffnet und nun auch noch Intelsat aufkauft, bezuschusst die Regierung den Satellitentreiber seit dem Jahr 2020 zusätzlich mit öffentlichen Geldern über eine Teilfinanzierung von »Plänen zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung«. Geradezu pervers, nicht wahr!