Kaleidoskop25. Oktober 2024

Methanlecks an Energieanlagen in Deutschland

von dpa/ZLV

Berlin – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat bei Kontrollen an mehreren Energieanlagen einen ungeregelten Austritt des klimaschädlichen Gases Methan gemessen. »Unsere Messungen zeigen, daß täglich signifikante Mengen Methan unkontrolliert entweichen«, sagte am Donnerstag ihr Geschäftsführer Jürgen Resch. »Das hat verheerende Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung und für das Klima.«

Die DUH fordere deshalb schnelles Handeln von der Regierung in Form von umfassenden Kontrollen und Sofortmaßnahmen, »um den stetigen Austritt von Methan an den Anlagen schnellstens zu stoppen«. Die Messungen seien an fünf Biogasanlagen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, einer Gasverdichterstation ebenfalls in Nordrhein-Westfalen sowie einem schwimmenden LNG-Importterminal in Schleswig-Holstein durchgeführt worden.

Als Grund für den Gasaustritt nannte die DUH Lecks, die durch unzureichende Wartung entstanden und wegen unregelmäßiger Kontrollen nicht behoben worden seien. Die erhöhte Konzentration von Methan in der Luft sei auch in großer Entfernung nachweisbar gewesen. Die in diesem Jahr abgeschlossene EU-Methan-Verordnung verpflichte Betreiber dazu, Lecks aufzuspüren und zu reparieren. Überwacht werden soll das durch Behörden, die die deutsche Regierung erst noch benennen muß. Methangas ist farb- und geruchlos, kann aber beispielsweise mit Infrarotkameras aufgespürt werden.

Methan ist nach Kohlendioxid das zweitwichtigste Treibhausgas. Über 100 Jahre gerechnet ist es jedoch 30-mal so klimawirksam wie dieses und hat damit einen großen Einfluß auf die globale Erwärmung. Eine wesentliche Quelle von Methan ist die Tierhaltung. Es entsteht aber auch bei der Förderung und Verteilung von Brennstoffen. Für Menschen kann Methan auch deshalb gefährlich sein, weil es leicht entzündlich ist.