Am 5. September in der Abtei Neumünster
Fred Blin
Fred Blin, der die Schulen des Zirkus Fratellini und des Theaters Samovar durchlaufen hat, war 20 Jahre lang Mitglied des Quartetts Les Chiche Capon, das zahlreiche Aufführungen in Frankreich und in den Nachbarländern gegeben hat und sogar eine sehr schöne Zusammenarbeit mit dem Cirque du Soleil hatte. Heute steht Fred Blin mit seinem ersten Solo auf der Bühne, einem außergewöhnlichen Stück, einem echten theatralischen UFO.
Ein komischer Typ, der in Holzschuhen, mit einer schiefen Louis-XIV-Perücke, Clownsschminke und einem mit einem Kleiderständer verschlossenen Jackett auftaucht. Er warnt gleich zu Beginn, dass es einige Längen und viele Ungenauigkeiten geben wird. Der beste Regisseur hat ihn fallen lassen und weigert sich, seinen Namen auf dem Plakat erscheinen zu lassen...
In diesem unwiderstehlichen Soloauftritt verwandelt sich Fred Blin in eine tragische Figur in einem Transvestiten, skizziert mitleiderregende Tanzschritte und Zirkusnummern. Vor allem aber hält er oft inne, um das Publikum nach der Uhrzeit zu fragen und wie lange es noch dauert, bis er fertig ist.
Alles sieht improvisiert aus und ist doch von höchster Präzision. Mit den Allüren eines abgehalfterten Köters macht Blin wie selten zuvor die Besonderheit seiner Kunst bewusst, die Zeit der Aufführung, ihre Gefahren, ihr Pathos und ihre Pracht. Und vor allem: Fred Blin ist zum Schreien komisch.
Donnerstag, 5. September, 20 Uhr. Dauer: 70 Minuten. Preis: 15 Euro, ermäßigt neun Euro. Abtei Neumünster, Saal Robert Krieps, 28, Rue de Münster, Luxemburg-Grund.