Kaleidoskop19. Juni 2024

Tödlicher Leichtsinn unter Griechenland-Touristen

von dpa/ZLV

Trotz der eindringlichen Warnungen von Behörden, Hoteliers und Einwohnern sind in diesem Jahr in Griechenland schon mindestens fünf Touristen beim Wandern ums Leben gekommen. Oft wohl, weil sie zu sorglos loszogen – in der Mittagshitze, allein oder trotz ihres hohen Alters. Mindestens ein Tourist soll Medienberichten zufolge auch mehrere Biere getrunken haben, bevor er aufbrach.

Für Schlagzeilen sorgte der Tod eines in Britannien bekannten BBC-Journalisten: Der Moderator war Anfang Juni auf der Insel Symi vermißt gemeldet und schließlich tot aufgefunden worden. Er habe beim Wandern die falsche Route genommen und sei an einem Ort zusammengebrochen, an dem ihn der Suchtrupp nur schwer habe finden können, teilten die Behörden mit.

Zwei weitere Todesfälle gab es auf Kreta: Einmal ging ein 80 Jahre alter Tourist auf eigene Faust wandern und wurde einen Tag später tot aufgefunden, das andere Mal brach ein 70 Jahre alter Tourist am Strand zusammen und starb. Auf der kleinen Insel Mathraki kam ein 55-jähriger US-Amerikaner während einer Wanderung ums Leben. Auf Samos ging ein 74 Jahre alter Niederländer allein wandern – und wurde nach Tagen tot gefunden.

Sorge gibt es zudem um mehrere Vermißte: Auf der Insel Amorgos fehlt seit mehr als einer Woche von einem US-Amerikaner jede Spur, der zu einer Wanderung aufgebrochen war. Auf dem Eiland Sikinos wurden zwei ältere Touristinnen aus Frankreich bisher nicht gefunden, die in der vergangenen Woche zu einer Wanderung aufgebrochen sein sollen.

Griechenland ist in diesem Jahr besonders früh von Hitze betroffen: Meteorologen zufolge war es seit Beginn der Aufzeichnungen Anfang Juni noch nie so heiß. Die Temperaturen erreichten zwischenzeitlich bis zu 40 Grad – und in der prallen Mittagssonne noch weitaus mehr.