Luxemburg12. Juli 2024

CSV nicht mehr gegen Atomkraftforschung

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Zwei Jahre war man in der CSV geteilter Meinung über das, was die alten Griechen für »unteilbar« hielten, nun hat die zwischenzeitliche Regierungspartei das nach dem Super-GAU in Fukushima im März 2011 gegründete Nationale Aktionskomitee gegen Atomkraft verlassen. Die Entscheidung sei »definitiv«, sagte der CSV-Deputierte Jeff Boonen am Donnerstag im Interview mit Radio 100,7.

Zur Begründung erklärte Boonen, die CSV bekenne sich mittlerweile nur noch zu zwei der drei Kernforderungen des Aktionskomitees, dem im Frühjahr 2011 alle Parteien, deren Jugendorganisationen und alle großen Gewerkschaften angehörten und das in wenigen Monaten fast 23.000 Unterschriften unter eine Petition sammelte, in der die Regierung aufgefordert wird, »alle zur Verfügung stehenden Mittel auf nationaler Ebene, in der Großregion sowie in der EU einzusetzen«, damit »sämtliche Atomkraftanlagen, die Luxemburg direkt bedrohen, sofort und endgültig gestoppt werden«.

Dazu, und auch zur Forderung, erneuerbare Energien staatlich zu fördern, stehe die CSV noch immer, sie wolle sich aber nicht länger der Atomenergieforschung verschließen. Das sah die Partei 2011, als sie mit Jean-Claude Juncker den Premier stellte, noch anders. In seiner damaligen »Rede zur Lage der Nation« hieß es, wegen des »Restrisikos« gebe es zum Ausstieg aus der Atomenergienutzung »keine andere Option«. Deshalb werde seine Regierung »zu Bréissel mat derfir suergen datt europäesch Fuerschungsgelder a Richtung alternativ Energien ëmorientéiert ginn.«